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1. Geschichte des Altertums - S. 336

1889 - Wiesbaden : Kunze
336 Dritter Abschnitt. Dritter Zeitraum. Gesundheit Marc Aurels, ihres Gemahls, Bedenken in ihr rege machten, so zettelte sie, um nach seinem Tode nicht in den Privatstand zurücktreten zu müssen, eine Verschwörung an, die aber mißglückte. Aus Furcht, es möge ihr Anteil an derselben entdeckt werden, erkrankte sie und starb; doch der Kaiser und der Senat ehrten sie auch nach ihrem Tode. Zenobia von Palmyra. Die Frauen der römischen Kaiserzeit werden von der Königin Zenobia von Palmyra in jeder Hinsicht überstrahlt. Palmyra oder Tadmor in der syrischen Wüste, dessen Ruinen noch jetzt die Bewunderung der gebildeten Welt erregen, dehnte seine Herrschaft von Damaskus bis zum Euphrat und vom Libanon bis zum Südende Palästinas aus. Zenobia zeichnete sich durch Schönheit, Verstand, Mut und Entschlossenheit vorteilhaft aus und trat nach dem Tode ihres Gemahls die Herrschaft an. Rom erkannte sie aber nicht an und brach mit großer Heeresmacht gegen sie aus, der sie trotz ihrer Tapferkeit zuletzt erlag. Als der Kaiser Aurelian 272 die Stadt belagerte und zur Übergabe aufforderte, antwortete Zenobia: „Mir hat noch nie ein Mensch vor Dir jemals dergleichen zugemutet; Du mußt mich nicht durch Briefe, sondern durch Tapferkeit dahinbringen, mich zu unterwerfen." Als sie endlich einsah, daß sie sich nicht länger halten könne, floh sie, fiel aber den Römern in die Hände. Vor den Kaiser geführt und befragt, was sie bewogen, wider ihn die Waffen zu erheben, entgegnete sie: „Ich habe Deine Vorgänger nicht für Kaiser halten können; Dich aber erkenne ich als Kaiser an, da Du zu siegen verstehst!" Zenobia folgte in Fesseln dem Kaiser nach Rom, welcher sie hier unter seinen Schutz nahm und ihr ein prächtiges Landgut schenkte. Ihre Töchter verheiratete er mit Römern aus den vornehmsten Geschlechtern und Zenobia selbst mit einem angesehenen Senator. 4. Anteil der römischen Frauen an der Ausbreitung des Christentums. Zur Verbreitung der christlichen Lehre haben die Frauen ungemein viel beigetragen. Wir sehen sie den Herrn auf seinem letzten Leidensgange begleiten; wir finden sie bei seiner Abnahme vom Kreuze, bei seiner Bestattung und bei der Verkündigung seiner Auferstehung. Christus hatte die Frauen, welche im Orient und in Griechenland eine unwürdige, gedrückte Stellung einnahmen, auf eine dem Manne gleichgeordnete Stufe erhoben und ihnen die gebührende geistige Freiheit zurückgegeben. Darum wuchs die Teilnahme der Frauen für

2. Das Altertum - S. 89

1907 - Leipzig : Voigtländer
§ 55. Antonius und Dctavianus- § 56. Kultur der Römer. 89 der Seeschlacht bei Hfctium (einem Vorgebirge an der Westküste Seeschlacht Griechenlands) 31. Kleopatra und Rntonius flohen nach Alexandria e‘ 31 ™m und gaben sich dort den Tod. Gctavian machte Ägypten zur römischen Provinz und kehrte als Alleinherrscher nach Rom zurück. Sein Rdoptioname „Eäsar" wurde zum Titel; der Republik folgte die Kaisertum Kaiserherrschaft 30. 30 § 56. Oie Kultur der Römer in den letzten Zeiten der Republik. 1 Wachstum des Reiches und der Hauptstadt. Das römische Das Reich Reich dehnte sich über alle £änber rings um dasittittelmeer aus. Die Hauptstadt Rom wuchs auf etwa 600000 Einwohner; zahlreicher und Rom stattlicher wurden allmählich die öffentlichen Gebäude wie die Privathäuser. 2. Vesitzverhältnisse der Einwohner. Immer stärker schwollen Ungleichheit die Ländereien und Reichtümer der vornehmen an; einzelne Familien öcsbeft*es hielten 10000 Sklaven. Dagegen verarmte das niedere Volk immer mehr; die Hälfte aller Einwohner fristete ihr Leben von den Getreidespenden des Staates. 3. Sittenverderbnis, von der Üppigkeit der Reichen zeugten Üppigkeit sowohl die prachtvollen Landhäuser mit ihren kostbaren Geräten, Parkanlagen, Bildsäulen und Fischteichen, wie die prunkenden Gewänder und Schmuckgegenstände. Rrme und Reiche fanden ein rohes Vergnügen Roheit an blutigen Kämpfen zwischen Tieren und Fechtern (Gladiatoren). Immer mehr verbreitete sich in vornehmen und niederen Kreisen Müßiggang allgemeiner und Bestechlichkeit, Unglaube und Aberglaube. Derfai1 4. Die römischen Frauen. Huch für die Wertschätzung und Sitt- Die famkeit der römischen Frauen bildeten die Punischen Kriege den wende- Ssä Punkt. Bis dahin standen die römischen Frauen in hoher Achtung; das zeigt u. a. der Einfluß, den auf doriolanus seine Mutter und Gattin ausübten. Die Ehe galt bei den Römern anfangs als so heilig, daß in den ersten 500 Jahren seit Gründung der Stadt keine Ehescheidung vorgekommen sein soll. Dann aber gab sich auch das weibliche Geschlecht der Üppig- .. w« k e i t hin. Schon zur Zeit des zweiten Punischen Krieges mußte den Frauen von der Obrigkeit das Übermaß des Goldschmuckes und der bunten Kgtt Gewänder verboten werden. Gegen Ende der Republik wurde der Aufwand der Frauen so groß, daß die Männer immer häufiger die Ehe vermieden. Schon Eäsar setzte Belohnungen für Eheschließungen fest, und Gctavian erließ Gesetze gegen die Ehelosigkeit und den übertriebenen

3. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 712

1877 - Leipzig : Teubner
712 Massaesyli — Mathematica. Mauritania und Nu- Massaesyli (-ii) midi a. Massagetae, Mccooaysrcti, ein mächtiges und kriegerisches Nomadenvolk an der Nordostküste de« kaspischeu Meeres jenseits des Araxes (nach Hdt. 1, 201 f., doch ist darunter der Jaxartes zu verstehen), also zwischen Aralsee und kaspischem Meer und in der Kirgisensteppe; ursprünglich mögen sie naher zum Ural hingewohnt haben. Ihre Sitten werden uns als sehr roh und wild geschildert (Weibergemeinschaft, Tödtnng der Greise); der Sonne, welche sie verehrten, opferten ste Rosse. Hdt. l, 216. Der Reichthum des Landes an Kupfer und Gold machte sich auch an ihren Waffen und Rüstungen bemerklich, Eisen und Silber fehlten ihnen dagegen. Im Lande der Massageten fand nach Herodot (1, 208.) und Justin (l, 8.) Kyros seinen Untergang. Masstcus mons, j. Mondragone, ein im N.-W. Campaniens gelegener Berg in der Nähe von Sinuessa, berühmt durch seinen von den römischen Dichtern viel gepriesenen Wein. Hör od. 1, 1, 19. 2, 7, 21. 3, 21, 5. sät. 2, 4, 51 Verg. G. 2, 143. Uv. 22, 14. Cic. leg. anr. 2, 25. ' Massilia, Maaaalm (d. H. Wohnung, Niederlassung, jetzt Marseille, eine im 6. Jahrhundert von flüchtigen Phokaiern gegründete Colonie an der Küste der Lignrier in Gallien am gallischen Meerbusen, im Osten der drei Rhodanusmündungen, deren östlichste die massaliotische hieß, auf einer durch einen 1500 Schritt breiten Isthmus mit dem Festlande zusammenhängenden Halbinsel mit einem trefflichen Hafen Lakydon und einer festen Burg. M. war eine der bedeutendsten Städte der alten Welt und die wichtigste Stadt der rö-: mischen Provinz, jedoch dem römischen Statt-! Halter nicht unterworfen. Der Einfluß, den griechische Verfassung, Sitte, Kunst und Wissenschaft von hier ans verbreiteten, muß als sehr bedeutend betrachtet werden. In rörn. Zeit war deshalb M. auch der Lieblingsaufenthalt gebildeter Römer, die im Exil lebten, z. B. des T. Annius Milo. Das unter dem Schatten römischer Freundschaft mächtig wachsende M. konnte sich nicht freihalten von dem Parteikampf zwischen Cäsar und Pompejns, die ihm beide Wohlthaten erwiesen hatten. Anfangs wollte sich deshalb die Stadt neutral halten, doch als die aristokratische Partei eine Flotte des Pompejns in den Hafen aufgenommen hatte, wurde sie nach hartnäckiger Gegenwehr, besonders nach 2 Seeschlachten, int I- 49 durch Trebonins und D. Brutus eingenommen (Caes. b. c. 1, 36. 2, 1—16.), und Cäsar ließ ihr zwar die Freiheit, legte ihr aber doch viele Lasten auf. Von dieser Zeit au hört die politische Bedeutsamkeit Massilia's auf. Unter den Gebäuden sind namentlich zu erwähnen die Tempel der ephesischen Diana und des Apollon. Abhandlung vou Geifow (1865). Masslva, l) Neffe des Masinissa, s. d. — 2) Enkel des Masinissa, Sohn des Gulussa, Königs von Nnmidien, nach dem Tode des Adherbal und Hiempfal rechtlicher Thronerbe und deswegen von Jugurtha (s. d.) durch dessen Diener Bomilkar ermordet (111 v. C.). Sal. Jug. 35. Massylia s. Nnmiclia. Mastanäbal, Maaraväßag, der jüngste der drei Söhne des Masinissa, Vater des Jugurtha, theilte nach des Vaters Tode in Folge der Anordnungen desselben mit den Brüdern'die Leitung Numidtens^ so daß er, der in griechischer Litteratur sorgfältig unterrichtet und gebildet war dre Rechtspflege zu leiten hatte. Seinen Sohn ^jugurtha adoptirte sein Bruder Mieipsa nach Mastanabals Tode. Müötls, ein kurzer Stab, an dessen Ende eine Anzahl Peitschenschnüre befestigt war. Mastusia, Maoxovolu ukqci, l) die Südwest-Ipt^e des thrakischen Chersonesos, Sigeion aegen- L rt' hrlt Greco. ~ 2) ein Berg Joniens, an dessen Abhange Smyrna erbaut war. Plin 5 29, 31. ' Masurius Sablnus, ein römischer Jurist und Gründer der nach ihm genannten Schule der Sa-bintaner, lehrte unter Tiberius und deu solgeu-den Kaisern bis in die Regierung Nero's. Fers. 5, 90. Von seinen vielen Schriften waren seine tres libri iuris civilis später Gegenstand umfassender Commentare und wurden so für die Di-geften einflußreich; sie selbst sind nicht aus uns gekommen. Vgl. Iuris consulti. Mater faimlias heißt die Frau, quae in ma-num mariti convenit, im Gegensatz zur uxor, Gattin überhaupt und eine Frau ohne Manns S. Ehe, Ii. Mathematica, rcc ^aq'rifxazly.a oder {Luftr-fiura, gewissermaßen die wissenschaftlichen Kenntnisse überhaupt, speziell diejenigen, in denen zuerst die Form der Wissenschaft am deutlichsten zum Vorschein kam, die Mathematik. Auch sie erhielt durch die Griechen ihre erste Ausbildung, namentlich durch die ionischen Philosophen noch mehr durch die Pythagoreer. Viele Erfahrungssätze, Ausgaben und Methoden waren freilich aus dem Oriente, besonders Aegypten herübergekommen; aber die wissenschaftliche Gestalt verdankte sie den Griechen. Um die Arithmetik machten sich besonders Pythagoras, und nach ihm Archytas und Philolaos berühmt; tue Geometrie bereicherte Pythagoras mit dem nach ihm benannten wichtigen Lehrsätze: auch Auaxagoras (s. d.) und Hippokrates ans Chios (450) bearbeiteten sie, zumal der letztere, welcher die Quadratur seiner lunula fand und das berühmt gewordene „delische Problem" der Verdoppelung des Würfels zu losen suchte, mit dem sich viele Gelehrten des Alterthums beschäftigten. Stereometrische Verhältnisse erörterte schon Archytas in seinen Vorträgen und namentlich die erste Curve doppelter Krümmung, und Platon führte in die Geometrie die analytische Methode sowie die Lehre von den Kegelschnitten und geometrischen Oertern ein, wodurch er die mathematische Wissenschaft so bedeutend förderte, daß im Gegensatz zur niederen Geometrie seine Schüler von einer transcendenten Geometrie sprachen. Neben Platon und Archytas blühte etwa gleichzeitig Cudoxos von Knidos; Ari-staios, Menaichmos und sein Bruder Dei-nostratos bildeten die Lehre von den Kegelschnitten weiter aus, und die sog. Quadratrix des Deiuostratos, welche indessen vou dem gleichzeitig lebenden Hippias entdeckt wurde, sucht das Problem der Dreitheilung eines Winkels und die Quadratur des Kreises zu lösen. Was so

4. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 82

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
82 Alte Geschichte. Zeit unter Vespasian und Titus; und was der grausame Domitian (81-96) verderbte, machteu Nerva, Trajan, Hadrian, Antoninus Pius, Marc Aurel, (gest. 180) einigermaßen wieder gut. Aber von Norden her drohten immer ernstlicher barbarische Völker, deren Einbruch in die blühenden Länder nur mit Mühe auf-gehalteu wurde. Alles zitterte vor ihnen und dennoch nahm Sitteulosigkeit und Schwelgerei auf eine empörende Weise zu. Nun folgte inmitten des Reichs eine trübere Zeit, in welcher meist nichtswürdige Kaiser den Thron bestiegen. Später hatten die Soldaten lange Zeit ihr Spiel mit dem Kaiserpurpur. Zweimal wählten sie einen 14=, einmal einen 12jährigen Knaben. Ein Räuber, ein Schweinhirte, ein Maurer, ein Gärtner, ein Sklavensohn bestiegen abwechselnd den Thron; und einmal (259—268) erklärten sich 19 Statthalter in den Provinzen unabhängig. Darnach bekam zwar das Reich wieder einige Festigkeit; aber gegen die Barbaren von Norden her wußte D io -cletian (289—305) sich nicht anders zu helfen, als daß er Nebenkaiser sich erwählte, durch welche die Grenzen bewacht wurden. Bald geriethen diese Nebenkaiser in Kampf wider einander, in welchem nach 17jährigen blutigen Reibungen Sonst ant in der Große sich wieder zum Alleinherrscher erhob (323). Bis dahin standen die Christen unter dem Druck der Heiden; und wie sich ihre Zahl vermehrte, so steigerte sich auch der Haß gegen sie. Eben in den letzten 50 Jahren hatten mehrere Kaiser die nachdrücklichsten Verordnungen zu ihrer Unterdrückung gegeben; und viele ausgesuchte Greuel wurden an ihnen verübt. Da sie aber die Kräfte des himmlischen Lebens geschmeckt hatten, verachteten sie in der Regel alle Todesqualen, und ihr Tod weckte ganze Schaareu zu demselben Glauben. So war gerade in der härtesten Zeit ihre Zahl so angewachsen, daß Konstantin das Uebergewicht erhalten konnte, indem er sich an sie anschloß. Von nun an würden die Heiben die unterbrückte Partei, und schnell verwcmbelten sich alle politischen und

5. Alte Geschichte - S. 84

1886 - Berlin : Hofmann
84 Erster Teil. Das Altertum. licher Art) das Kapital ansammelte. Sie kauften auch Grund und Boden auf (Latifundienwirtschaft), so daß 2. der kleine Mann, der Bauer, was immer und überall für die Staaten gefährlich ist, von der Grundansässigkeit, von der Scholle verdrängt wurde und entweder um kargen Lohn arbeiten mußte, oder sich in die großen Städte (besonders Rom) zog, wo er von den zu politischen Zwecken gegebenen Spenden der Reichen lebte. — Dazu kam, auch als Folge des Reichtums, in den oberen Schichten des Volkes 3. ein großer Hang zu luxuriösem Wohlleben. Der alte gute einfache Sinn erstarb, trotz der Versuche, welche z. B. der sittenstrenge Cato (ca. 150 v. Chr.) zu seiner Erhaltung machte. Ausländische ausschweifende Götterverehrung verdrängte den ernsten einheimischen Glauben. Aberglauben machte sich vielfach geltend. § 39. Die Gracchen. Die Geschichte der ganzen folgenden Periode ist von dem Gegensatz zwischen Arm und Reich bedingt und beeinflußt. Die ersten Versuche eines Ausgleiches machte (133) der Volkstribun Tiberius Sempronius Gracchus, ein Mann von unbescholtenem Charakter und edlem Mitgefühl für die Not des Volkes. Er sah das Mittel zur Rettung in der Zuteilung von kleinen Ackergütern an die Besitzlosen. Zu dem Ende erneuerte er (mit einer maßvollen Änderung) das licinische Ackergesetz. Er setzte es auch durch, freilich nur indem er den Verfassungsbruch beging, seinen widersprechenden Kollegen Oktavins vom Volke absetzen zu lassen. Durch diese That ward das Auftreten des Gracchus zur Revolution. Um die Ausführung des Gesetzes zu sichern, wollte sich (auch gegen die Verfassung) Gracchus zum zweiten Male zum Tribun wählen lassen, wurde aber vorher von den Anhängern der erbitterten Senats- und Aristokratenpartei auf dem Kapitol erschlagen. — Die unerfüllt gebliebene Aufgabe des Tiberius nahm in größerem Umfange nach zehn Jahren fein Bruder Cajus Gracchus wieder auf. Zwei Jahre nacheinander Volkstribuu, schlug dieser hochbegabte, weitfchaueude Mann eine Reihe von Gesetzen vor, die, in der von ihm geplanten Weise durchgeführt, eine gänzliche Umgestaltung des Staatswesens hervorgerufen haben würden. Nachdem er zunächst das niedere Volk durch Anträge auf großartige Ge-

6. Alte Geschichte - S. 98

1886 - Berlin : Hofmann
98 Erster Teil. Das Altertum. Prosaiker: 1. Cicero (Marcus Tullius) großer Redner. „Catilinarische Reden". „Philippika". Auch philosophische Schriften: Tuskulanische Abhandlungen. — Für die Zeitgeschichte wichtig seine Briefe. 2. Titus Livius: Römische Geschichte. 3. Sallustius: Geschichte der katilinarischen Verschwörung und des jugurthinischen Krieges. 4. Julius Cäsar. „Commentarien" über den gallischen Krieg. 5. Cornelius Tacitus, größter Geschichtschreiber der Römer. „Annalen", „Historien", „Germania". Iii. Periode. Iie Zeit der Kaiser. 31 #. Chr. — 476 n. Chr. § 49. Das Christentum. Obgleich in der Kaiserzeit die alten Tugenden der Römer, Freiheitsliebe, Tapferkeit, Ehrenhaftigkeit, freiwillige Achtung vor den Gesetzen, immer seltener wurden, obgleich an vielen Orten, zumal in Rom selbst, eine erschreckende Sittenverwilderung einriß, so ist doch diese Zeit durchaus nicht bloß eine Zeit des Verfalles. Der Wohlstand verbreitete sich.in weite Kreise, und in der Ruhe eines selten erschütterten Friedens gediehen manche Ansätze einer höheren Bildung, die beispielsweise in Italien sogar durch die Völkerwanderung nie ganz zerstört werden konnte. Fast die ganze damals bekannte Welt stand unter der römischen Herrschaft; Sprache, Bildung, öffentliche Einrichtungen knüpften ein Band zwischen den entferntesten und verschiedensten Völkern. Diese Umstände ermöglichten die Ausbreitung der neuen Religion, die unter der Regierung des ersten Kaisers, Augustus, in Palästina durch Jesus Christus von Nazareth gestiftet wurde. Dem Suchen der Völker nach einer den Bedürfnissen der menschlichen Natur völlig entsprechenden Religion kam, da die Zeit erfüllt war, der Herr entgegen durch die Sendung Jesu Christi, in dessen Person die göttliche Seite der Menschennatur verkörpert wurde. Selbst ohne Sünde, erleuchtet unmittelbar von Gott selbst, hat er die höchsten Offenbarungen über die Stellung des Menschen zu Gott, zu seinem Nächsten und zu sich selbst gegeben. Das C h r i st e n t u m verbreitete sich, wenn auch zunächst langsam, so doch in vielen verschiedenen Gegenden. Die Über-

7. Geschichte des Altertums - S. 131

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Auflösung des Reiches (180—284). 131 Ptolemäos und Galenos vollendeten im 2. Jh. jener die antike Astronomie (§ 61), dieser die Medizin (im 5. Jh. v. Chr. hatte Hippokrates gelebt). c) Religion und Philosophie. Dem weltbürgerlichen Zuge der Zeit gemäß fanden in Rom alle möglichen Kulte, der persische Mithradienst, der ägyptische Isis- und Serapiskult, die syrischen u. a. Kulte Aufnahme; auch das Judentum fand zahlreiche Anhänger. Die gesamten Kulturverhältnisse erzeugten einerseits Aberglauben und die Neigung für Mystik und Wunder, anderseits neben plattem Unglauben eine philosophische und religiöse Geistesrichtung, die zu monotheistischen Vorstellungen führte und dem Christentum, das anfangs nur in den niederen Gesellschaftsschichten Eingang fand, auch die höheren Kreise öffnete. Xv. Auflösung des Reiches (180—284). 1. Die politischen Verhältnisse. Mit Commodus begann eine Zeit verheerender Kämpfe um die kaiserliche Gewalt. Die Soldaten erhoben Kaiser und ermordeten die erhobenen; auch dem Senat gelang es zu Zeiten seine Männer auf den Thron zu bringen. Die Kaiser entstammten meistens den Provinzen. Wir begegnen unter ihnen kraftvollen Persönlichkeiten, wie Septimius Severus, seinem wilden Sohne Caracalla, Severus Alexander, Decius, Claudius, Aurelian, Probus, aber auch Erscheinungen, wie dem~wahnwitzigen Elagabal. Unter diesen Umständen erfolgten zahlreiche Angriffe der Barbaren: im Norden und Westen der Germanen, im Osten des im 3. Jh. entstandenen neupersischen Reiches der Sassa-niden.1 Diese Angriffe hatten den Verlust mehrerer Gebiete zur Folge: Dacien und das Zehntland mußten den Germanen überlassen werden. Bei dem Sinken der kriegerischen Kraft der Bürger konnte sich die Regierung nur dadurch helfen, daß sie Germanen in Massen in das Heer aufnahm: eine große Gefahr für das Reich. 1) Die Kultur des Sassanidenreiches, in dem die Zarathuschtra-Religion wieder erstand und das Avesta gesammelt wurde, ist von außerordentlicher Bedeutung geworden. Diese Kultur haben die Araber geerbt. 9* 121.

8. Völkerwanderung und Frankenreich - S. 3

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
A. Die Völkerwanderung. I. Ursachen der Völkerwanderung. 1. Gegensatz zwischen Barbarentum und Römertum: Klage der Zynesius? Nach Dahn, Könige der Germanen V, S. 26—28. Ehe man duldet, daß die Skythen ((Boten) hier im fand in töaffen einhergehen, sollte man alles Volk zu Schroert und Lanze rufen; eine 5 chm ach ist es, daß dieser menschenreiche Staat die (Ehre des Krieges Fremden überläßt, deren Siege uns beschämen, selbst wo sie uns nützen; diese Bewaffneten werden unsere Herren spielen wollen, und alsdann werden wir Kampfunkundige mit Kampfgeübten zu kämpfen haben. Wiedererwecken müssen wir den alten Römersinn, unsere Schlachten selbst schlagen, mit Barbaren keine Gemeinschaft pflegen, sie aus allen Ämtern vertreiben, so zumal aus dem Senat; denn innerlich schämen sie sich doch nur dieser würden, die uns Römern von je als die höchsten galten. Themis und Rres müssen sich verhüllen, sehen sie diese pelzstarrenden Barbaren über Tftänner im römischen Kriegskleid befehlen oder, ihr Schaffell ablegend, rasch die Toga umwerfen und so mit römischen Magistraten zusammen beraten und entscheiden die Dinge des römischen Reiches! Wenn sie den Ehrensitz einnehmen dicht neben dem Konsul, vor edlen Römern, wenn sie, sobald sie die Kurie2 verlassen, wieder in ihre Wildschur schlüpfen, unter ihren Genossen die Toga verlachend, in der man, so spotten sie, das Schwert nicht ziehen kann. Diese Barbaren, bisher brauchbare Diener unseres Staates, wollen nun unsern Staat beherrschen! Wehe, wenn ihre Heere und Führer sich empören und ihre zahlreichen Landsleute, die als Sklaven im ganzen Reich verbreitet sind, zu ihnen strömen!3 1 Sqnesius: neuplaton. Philosoph, Redner und Dichter, geb. zw. 370 u. 375, 407 Bischof von ptolemais, gest. 415. 2 Versammlungsort der Volksversammlung im alten Nom. 8 Der Barbarenhaß kommt auch in der Lex Romana Wisigotorum 506 (Cod. Theod. Iii, 14,1) zum Ausdruck: Keinem der römischen Untertanen, welches Standes und Wohnsitzes er sei, ist eine Ehe mit einer Barbarin gestattet, und feiner der Barbaren vermähle sich mit einer Römerin, und wenn aus derartigen Verbindungen zwischen Römern und Barbaren Blutsverwandtschaften hervorgehen, sollen diese mit dem Tode gesühnt werden. 1*

9. Geschichte des Altertums - S. 86

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Vespasian. szerstörung Jerusalems. ^Ausstand der Batavern Titus. 86 Iv. Die Kultur der westlichen Mittelmeerläudcr. dem Kaiserthron geworden. Schlimme Greuel kamen im kaiserlichen Hause vor. Die Verschwendung des Kaisers drohte die Finanzen des Reiches zu erschüttern. Schon trat eine Münzverschlechternug ein. Ein furchtbarer Brand legte noch dazu halb Rom in Asche. Damals trat zum ersten Male der Christenname deutlicher hervor. Der Kaiser hatte sie die Anstifter des Brandes genannt, um einen (falschen) Verdacht von sich abzulenken. Infolgedessen hat man die kleine Gemeinde entsetzlich mißhandelt. Als aber auch die Generale vor dem Kaiser nicht mehr sicher waren, der mit Mord und Hinrichtung seine Umgebung ängstigte, brach eine Empörung aus, die ihm das Leben kostete. So endete das Haus Cäsars in Blnt und Grans. § 2. Die neue Blüte des Kaiserreichs. Nach einem Jahr erbitterter Kämpfe um die Herrschaft gelang es dem General der Ostarmee, Flavins Vespafianus, den kaiserlichen Thron zu erkämpfen. Fast ein Menschenalter hat seine Familie sich behauptet und bis ans den letzten aus ihr gut und glücklich regiert. Ju den letzten Jahren der neronischen Regierung hatten die Juden sich erhoben, unklug, verblendet und von einem unheilvollen Schicksal geführt. Nach tapferstem Kampf ging dies semitische Volk zugrunde. Es hatte seine eine Aufgabe für die Weltgeschichte erfüllt, die höchste Religion aus sich heraus entwickelt zu haben, das Christentum. Es begann nun eine zweite Aufgabe zu erfüllen, ohne es zu wollen, nämlich ausgleichend und anregend für die Völker fast des ganzen Europa zu wirkeu. Mit der Zerstörung ihrer Hauptstadt Jerusalem hörten die Juden auf ein Volk zu sein. Um dieselbe Zeit erhob sich auch der freiheitliebende germanische Stamm der Bataver im heutigen Holland, um das römische Joch abzuschütteln. Erst mehrjähriger Krieg ließ die Römer siegen. Die weise und kluge, sparsame Regierung Vespasians brachte die zerrütteten Finanzen des Reiches wieder in Ordnung (da er aus einer Bankierfamilie stammte, verstand er die Geldgeschäfte besonders). So gut war bald die Fiuanzkrast des Reiches, daß der Kaiser großartige Bauten ausführen lassen konnte, z. B. das Amphitheater. In gleichem Sinne wie Vespasian regierte dessen Sohn Titus, der Eroberer Jerusalems. Unter seiner Regierung verschüttete ein Ausbruch des Vesuv, der bis dahin immer still gewesen war, eine Reihe von Städten, unter denen Pompeji die bekannteste ist. (Jetzt ist diese Stadt besonders größtenteils wieder ausgegrabeu und erscheint uns wie ein Museum der alteu Zeit.) Bei dieser Katastrophe kam des Kaisers Freund Plinins, ein für damalige Verhältnisse berühmter Naturforscher, ums Leben. Auf Titus ist dann sein Bruder als Kaiser gefolgt. Er erinnert in seiner Regierungsart anfangs an Tiberins, später aber an Ealignla. Er ist ermordet worden. Die Schilderung, die wir über ihn haben, ist von Gegnern gegeben und darnm nicht immer glaubhaft.

10. Geschichte des Altertums - S. 52

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
52 Iv. Die Kultur der westlichen Mittelmeerländer. Sümpfe), sind später entstanden, als die Wälder ausgerodet worden waren; infolge davon verloren die Küstenflüsse an Wasser, sie waren nicht mehr imstande, die Schuttmassen zum Meere zu führen, sondern stauten sich an der Küste, so daß Sümpfe entstanden. In der geschichtlichen Zeit hat sich das Landschaftsbild Italiens sehr verändert, weil nach Ausrodung des Waldes fremde Pflanzen und Bäume eingeführt wurden. Wein und Ölbaum brachten die Griechen, später kam die Aprikose aus Armenien, der Pfirsich aus Persien, die Kirsche aus Kleinasien. Eichen, Buchen und Nadelhölzer wurden verdrängt durch Kastanien, Lorbeer, Zypressen und Pinien. Die jetzt bekannten Südfrüchte wie Orangen, Zitronen kamen erst im Mittelalter auf. Kapitel Iii. Die Entstehung Horns. Mehrere Umstände haben dazu geführt, daß Rom entstehen konnte. 1. Es erhoben sich mehrere Hügel über der weiten snmpsreichen Ebene am Tiber und ermöglichten eine verhältnismäßig gesunde Siedelnng, 2. lag diese weit genug vom Meere, um vor plötzlichen räuberischen Überfällen sicher zu sein, 3. wurde hier der Tiber schiffbar, 4. ging hier die alte Handelsstraße vom Norden zum Süden Italiens hindurch. Die Sage hat das Jahr 753 festgelegt. Die Zeit der Entstehung ist ungewiß. Romulus ist eine Gestalt der Sage. Kapitel Iv. Die Entwickelung römischer Kultur. § 1. Rom, eine Hcherbauftadt. Die Römer waren zuerst Ackerbauer. Den Acker gab ihnen die weite Ebene um Rom. Jedoch die römische Bevölkerung war sehr verschiedenartig zusammengesetzt. Der größere Teil bestand aus Leuten der weiteren Umgebung, die gezwungen worden waren, sich in Rom anzusiedeln, nachdem man ihre alten Dörfer und Städte zerstört hatte. Die ältere, schon vorhandene Bevölkerung besaß die Herrschaft. Alle Ämter waren in ihren Händen. Diese vornehmen Geschlechter hießen Patrizier. Das übrige Volk bildeten die Plebejer. Sie waren ohne Rechte, mußten aber Kriegsdienst tun und bekamen von der Beute nur wenig. ' § z. Die Königstage. Ju dieser ältesten Zeit sind die Römer von Königen beherrscht gewesen, deren die sagenhafte Überlieferung 7 mit Namen nennt: Romulus, Numa Pompilins, Tullus Hostilius, Aucus Marcius, Tarquiuius Priskus, Servius Tullius und Tarqninins Superbus. Die ersten 4 sollen abwechselnd von den Römern und den mit ihnen verschmolzenen Sabinern stammen, die 3 letzten über aus Südetrurien (aus der Stadt Tarqninii) gewesen sein. Von den ersten 4 sind sich immer ein kriegerischer und ein friedlicher König gefolgt. Eine hohe Blütezeit erlebte Rom unter den Tarqniniern. Die Stadt unter-
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